HA Schult





* 24. Juni 1939 
als Hans-Jürgen Schult 
in Parchim







ist ein deutscher Künstler, der hauptsächlich durch Objekt- und Aktionskunst bekannt geworden ist.
Von 1958 bis 1961 studierte er an der Kunstakademie Düsseldorf. Zahlreiche seiner Aktionen realisierte er in Zusammenarbeit mit seiner „Muse“ Elke Koska und seit 2001 mit Birgit Fröhlich. HA Schult ist der Vater des Film- und Fernsehregisseurs Kolin Schult und lebt seit 1990 in Köln. Seit Herbst 2010 ist er in 4. Ehe verheiratet mit der aus Moskau stammenden , seit 2003 in Köln lebenden Violinistin Anna Zlotovskaya.
HA Schult war mit der "Biokinetischen Landschaft" Teilnehmer der Documenta 5 in Kassel im Jahr 1972 und auch auf der Documenta 6 (1977) als Künstler vertreten.
Im Bundestagswahlkampf 2009 engagierte sich Schult für die Fortsetzung der Kanzlerschaft von Angela Merkel.

Werke

  • Flügelauto: Ein Auto als goldener Vogel. Entstanden 1991 im Rahmen der Aktion „Fetisch Auto“ in Köln. Das Kunstwerk steht heute auf dem Dach des Kölnischen Stadtmuseums. Der frühere Kölner Regierungspräsident Antwerpes verlangte unter Hinweis auf den Denkmalschutz die Entfernung des Autos, aber das zuständige Ministerium duldete einen (bis heute andauernden) „vorübergehenden“ Verbleib des Gegenstandes.

  • Trash People („Schrottarmee“): Die Trash People starteten ihren Zug um die Welt 1996 in Xanten und machten Station in Paris und Moskau (1999), Peking und an der Chinesischen Mauer (2001). Danach wurden sie in Kairo und Gizeh (2002), Zermatt (2003), Kilkenny Castle (2003), Gorleben (2004) und 2005 in Brüssel ausgestellt. Bis zum 1. Mai 2006 waren die eintausend 1,80 m großen, aus Müll gepressten Figuren auf dem Roncalliplatz vor dem Kölner Dom zu sehen, dann sollen sie in die Nähe der Brooklyn Bridge in Brooklyn/New York und in die Antarktis. Die Trash People machten noch einen Stop auf dem Piazza del Popolo in Rom. Ab dem 4. Juni 2007 bevölkerten sie die Plaça Reial in Barcelona, gleich neben den Ramblas. Sie waren in Syracus. Der Wert einer einzelnen Figur liegt laut dem Energieversorger RheinEnergie AG bei etwa 2 Euro Brennwert.
  • Weltkugel: Von 1996 bis 2000 thronte die beleuchtete WELTKUGEL auf dem 70 Meter hohen Pylon der Severinsbrücke in Köln und wurde schnell zu einem weiteren Wahrzeichen der Stadt. Das tonnenschwere Metallgerüst der Weltkugel hat einen Durchmesser von 8 Metern und wurde spektakulär per Helicopter auf der Severinsbrücke installiert. Die weithin sichtbare Illumination der Kontinente und des überdimensionalen Erdenbürgers, wurde speziell für diese HA Schult Aktion von dem kölner Bühnen- und Mediendesigner Michael ZILZ entwickelt. Am 15. Oktober 2000 wurde die konstruktiv überarbeitete Weltkugel mit einem Hubschrauber von der Severinsbrücke zum heutigen Standort auf dem Dach des linksrheinisch neben der Zoobrücke gelegenen Gebäudes der DEVK-Zentrale geflogen.
  • Hotel Europa: Die als „Kaiserbau“ bekannte Hotelruine des Bauunternehmers Franz Kaiser an der A 59 bei Troisdorf wurde 1999 von Schult zum „Hotel Europa“ verwandelt. 130 großformatige Portraits bekannter Persönlichkeiten schmückten die Fassade des aus den 1970er Jahren stammenden Rohbaus. Das Projekt war ursprünglich als langfristige Installation und Touristenattraktion geplant, da die prognostizierten Besucher jedoch ausblieben, ließ die Stadt Troisdorf den Nutzungvertrag mit Schult bereits nach einem Jahr auslaufen. Der Bau wurde schließlich am 13. Mai 2001 gesprengt. Die Installation wurde eingelagert.
  • Trees for Peace („Friedensbäume“): Tausende von Friedenswünschen in gemalter, geschriebener und fotografierter Form wurden von HA Schult in die Birken auf dem Gelände der Zeche Zollverein in Essen gehängt.
  • Love Letters („Liebesbriefe“): Die Hälfte der etwa 100.000 auf einen deutschlandweiten Aufruf hin eingesandten Liebesbezeugungen wurden 2001 im alten Postfuhramt in Berlin zu einer Rauminstallation ausgelegt und das Gebäude von außen mit 5000 auf Spezialfolie vergrößerten Exemplaren verkleidet.

Zitate

  • „Die Freiheit einer Gesellschaft ist so groß wie die, die sie ihrer Kunst gibt.“
  • „Wir produzieren Müll, sind aus Müll geboren und werden wieder zu Müll.“

Ausstellungen in Brüssel:

1977 Galerie Camomille Bruxelles

1995 Galerie C. von Scholz, (Gruppenausstellung)

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